Die Bagger und Baustellenfahrzeuge in Staudt sind abgerückt – zurück bleibt eine neu gestaltete Ortsmitte, die nicht nur neue bzw. optimierte Möglichkeiten der Mobilität bietet, sondern gleichzeitig Raum zum Verweilen.
Wie komme ich von A nach B – eine Frage, die sich im ländlichen Raum für viele immer wieder stellt. Die Ortsgemeinde Staudt hat diese im Rahmen ihres Dorferneuerungskonzeptes mitberücksichtigt, denn schlussendlich wirkt sich die Mobilitätsfrage auch auf die Wohnqualität für die Bürgerinnen und Bürgern des Ortes aus.
Entstanden ist eine großzügige, barrierefreie Bushaltestelle mit einer optimierten Buswendeanlage und neu konzipierten Parkräumen. Ergänzend dazu wurde ausreichend Platz zum Abstellen von Fahrrädern geschaffen. Damit soll die Möglichkeit gegeben werden, weitere Strecken zwischen dem Zuhause und der ÖPNV-Verbindung zu überbrücken. „Insbesondere mit den sicheren Fahrradboxen erhalten Familien sowie Schülerinnen und Schüler bessere Möglichkeiten, bewusst den innerörtlichen Autoverkehr zu reduzieren und den Weg zum Bus mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dies dient dem Ziel der ökologischen Entwicklung in unserem Dorf“, so Ortsbürgermeister Sven Normann.
Mit dem Ausbau der Bushaltestelle erfolgt eine Bündelung des Busverkehrs im Ort. Wurden bisher zwei Bushaltestellen angefahren, ist die neue Ortsmitte seit dem 01. Juli alleinige Anlaufstelle für den ÖPNV. Dafür wurde zuvor das Bachbett des Aubachs verlegt, um ausreichend Platz für den Busverkehr zu schaffen. Aber nicht nur den ÖPNV hatte der Gemeinderat, der bereits im Jahr 2017 mit der Konzeptionierung der Maßnahme begonnen hatte, im Blick. Auch die Schaffung einer Dorfmitte mit hoher Aufenthaltsqualität war ein weiteres Ziel der Maßnahme.
Die im Zuge des Dorferneuerungskonzeptes realisierten Maßnahmen belaufen sich auf geplante 1,3 Millionen Euro. Für die Umsetzung der Buswendeanlage erhält die Gemeinde finanzielle Zuwendungen vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Höhe von rund 100.000 Euro. Der Förderbereich „Mobilitätsstation“ wird über die „Zukunft-Umwelt-Gesellschaft“ (ZUG) mit rund 51.000 Euro gefördert. Die Realisierung der barrierefreien Bushaltestelle bezuschusst der Westerwaldkreis zusätzlich mit 1.700 Euro. Hinzu kommt eine Zuwendung aus dem Dorferneuerungsprogramm des Ministeriums des Innern und für Sport in Höhe von 180.000 Euro. Den verbleibenden Restbetrag übernimmt die Ortsgemeinde Staudt.
Bis zur Finalisierung der kompletten Baumaßnahme sind noch einige wenige Arbeiten durchzuführen. Dazu gehört insbesondere die fußläufige Aubachquerung, welche aktuell nur behelfsmäßig ausgeführt ist. Die geplante Brücke in Cortenstahl wird den Platz weiter bereichern. Zudem wird zeitnah die Beleuchtung installiert, gefolgt von der Begrünung entlang des Bachlaufs und der Pflanzbeete.
Am 01. Juli zeigte sich die Ortsgemeinde und insbesondere Ortsbürgermeister Sven Normann erst einmal mit der Inbetriebnahme der Mobilitätsstation sehr zufrieden: „Wir konnten hier die Themen der Mobilität, der notwendigen Platzerneuerung, dem überfälligen Ersatz der alten Bachbrücke, aber auch die Erschließung von ausreichend Parkraum für die Kita miteinander verbinden und mit Unterstützung durch die Verbandsgemeindeverwaltung vielfältige Fördergeber gewinnen. Ich freue mich, dass die intensive Diskussion und Planung des Gemeinderates, Hand in Hand mit der Baubegleitung durch die VG, nun zu einem bereichernden Ergebnis für die Bürgerinnen und Bürger in Staudt geführt haben. Auch möchte ich allen Projektbeteiligten danken, die bis hierhin zum Gelingen der Maßnahme beigetragen haben.“