Wappen der Ortsgemeinde Ötzingen
Gespalten von Rot und Blau durch einen silbernen Leistenpfahl, der mit 7 roten Kantenwürfeln belegt ist.
Vorne unter einem geschwungenem silbernen Kapellengiebel mit Glockentürmchen ein silbernes Eichenblatt. Hinten eine goldene Ähre mit zwei Fruchtblättern, von einer silbernen Wellenleiste belegt.
Heraldische Begründung :
Die Gemeinde Ötzingen besteht seit 1971 aus den beiden Gemeinden Ötzingen und Sainerholz. Im Ortswappen stehen die beiden Felder Rot und Blau für die zwei Ortsteile. Der Ort Ötzingen zählt zu den Malberggemeinden, dessen Gelände bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Ötzingen gehörte seit früher Zeit im Kurfürstentum Trier zum Amt Montabaur. Besonders markant sind die beiden alten Straßenkapellen aus dem 17. Jahrhundert Ober- und Niederötzingen. Sie sind ein Wahrzeichen für Ötzingen und mit ihrer charakteristischen Giebelform im Ortswappen vorne silbern auf rotem Feld dargestellt. Die geschwungene Unterseite des Giebels gibt aber auch die typische Form des von weit erkennbaren Malbergs wieder, der somit auch im Ortswappen symbolisiert ist. Das Eichenblatt steht für den Waldbestand des Malbergs und der Gemeinde. Rot und Silber bezeugen die langjährige trierische Landesherrschaft. Ötzingen kam erst 1803 durch den Reichsdeputationshauptbeschluss an Nassau.
Der Ortsteil Sainerholz lag schon seither im Gebiet der Grafen zu Nassau - Diez und gehörte zum Amt Meudt. In der Gemarkung Sainerholz entspringt auch der Aubach, der lange Zeit Grenze zum "Trierischen" war und beide Gemarkungen durchfließt. Er ist als silberne Wellenleiste im hinteren blauen Feld dargestellt. Sainerholz ist eine ländliche Gemeinde und von der Landwirtschaft geprägt. Dafür steht im Ortswappen die goldene Ähre mit zwei Fruchtblättern. Die nassauische Landesherrschaft ist durch die Farben Blau und Gold, den nassauischen Wappenfarben, dokumentiert.
Beide Ortsteile gehörten ab 1815 zum Herzogtum Nassau, ab 1866 in Preußen zur Provinz Hessen und Nassau. Ötzingen lag im ehemaligen Unterwesterwaldkreis, Sainerholz im Oberwesterwaldkreis, bevor beide 1971 zu einer Gemeinde vereinigt wurden. Sie sind heute im Westerwaldkreis Teil der Verbandsgemeinde Wirges.
In Ötzingen und Umgebung gibt es umfangreiche Tonvorkommen. Das "weiße Gold" wird im Ort von der Firma Jasba - Mosaik vorwiegend zu Fliesen, als Tonfertigprodukt, weiterverarbeitet. Im Wappen steht die Farbe Silber im Leistenpfahl für den Ton, die 7 roten Kantenwürfel symbolisieren die Fliesen und somit die Firma Jasba - Mosaik. Diese große Keramikfabrik ist Arbeitgeber für viele Einwohner der Gemeinde und hat ihr in den letzten Jahrzehnten zu erheblichem Wohlstand verholfen.
Das Wappen der Ortsgemeinde Ötzingen ist somit historisch, landschaftlich und handwerklich begründet.