Doch das Highlight des Tages begann um 17 Uhr: Die Ortsbürgermeisterin Gudrun Erll begrüßte im Jugendraum drei besondere Gäste – die Zeitzeugen Renate Hebgen, Christel Wagner und Wolfram Kaiser. Gemeinsam mit 31 Zuhörenden begaben sie sich auf eine Zeitreise zurück in die Tage rund um den 16. März 1945, als die 1. US-Armee in Ötzingen einmarschierte.
Christel, Renate und Wolfram, damals gerade einmal 9 oder 10 Jahre alt, erinnerten sich lebhaft an die Geschehnisse jener Tage. Ihre Erzählungen brachten die Geschichte eindrucksvoll zum Leben. Trotz des ernsten Themas herrschte eine lockere Atmosphäre – es wurde nicht nur gespannt gelauscht, sondern auch oft geschmunzelt und gelacht.

Dank der schnellen Organisation von Michael Zoth und Jonas Ritz konnten sich sieben weitere Interessierte aus Berlin, Erlangen und anderen Städten per Videokonferenz zuschalten.
Christoph Menges moderierte die interessante Veranstaltung und ergänzte die Erzählungen mit Passagen aus der Ortschronik. Robert Görg trug die vom Pfarrer in Helferskirchen verfasste Niederschrift zu diesem Tag vor und erzählte vom Schicksal des jungen Josef Daum aus Ötzingen, der in Russland fiel.

Glücklicherweise waren sowohl in Ötzingen als auch Helferskirchen keine Menschenleben durch das Nahen der Front zu beklagen - ein Schicksal, das viele andere Orte im Westerwald nicht teilten.
Zum Abschluss fasste die älteste Teilnehmerin das Gefühl des Abends perfekt zusammen: „Dott kunne ma noch mo mache.“ Und genau das haben wir vor! Eine weitere Veranstaltung ist für den Spätherbst geplant.
Wer rechtzeitig informiert werden möchte, kann sich unter Ortsarchiv@oetzingen.de vormerken lassen.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und viele weitere spannende Erzählungen!
Eure Ortsarchivare