Liebe Moschheimerinnen,
liebe Moschheimer!
Vor fast genau 100 Jahren wurde der Volkstrauertag als Heldengedenktag eingeführt,
als Gedenktag für die Kriegstoten des ersten Weltkrieges. Wer hätte damals gedacht,
dass bereits nach nur zwei Jahrzehnten eine noch größere Katastrophe mit noch größeren Kriegsopfern ihren Lauf nahm. Leider werden nur sehr selten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen.
Heute mahnen uns die Opfer, von Kriegs- und Gewaltherrschaft zu lernen, und lehren uns aufs Neue, wie wertvoll Demokratie, Frieden, Freiheit, Menschenrechte und Gesundheit für die Menschheit weltweit sind.
Leider führen wir derzeit wieder einen „Krieg“ gegen einen Feind, den wir nicht sehen, nicht hören,
nicht fühlen können und dennoch ist er da. Weltweit hat er bereits mehr als fünf Millionen Todesopfer gefordert und tagtäglich werden es mehr. Die Corona Pandemie hält uns jeden Tag vor Augen, dass der Mensch nicht alles beherrschen kann. Wann wir das Virus besiegen können, stellt derzeit Fachleute weltweit vor eine herausfordernde Aufgabe.
Ich sehe daher den diesjährigen Volkstrauertag nicht nur als einen Tag für unsere Kriegsopfer,
sondern auch als einen Gedenktag der Trauer für alle Menschen, die in der Pandemie den Tod fanden.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten, und auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind.
Ich danke Ihnen, dass Sie mit mir am heutigen Gedenktag teilgenommen haben.
Danke dem Verein Muschem e.V. für seine Unterstützung sowie Marco Heibel für die feierliche Umrahmung.
Ich wünsche ihnen allen noch einen friedvollen schönen Sonntag.