Hier können Jugendliche von 12 – 27 Jahren niedrigschwellig und ohne Voranmeldung teilnehmen. Hier finden sie ein Forum, um ihre Themen, Ideen und Wünsche zu äußern. Lediglich die „Überschriften“ sind vorgegeben und haben stets einen Bezug zum jeweiligen Wohnort, der auch maßgeblich das soziale Umfeld der Jugendlichen prägt. Die Jugendlichen sollen eingeladen werden, ihren Ort mit zu gestalten, ob in Angebotsform oder Engagement, nur mit „ihren“ Themen und nicht denen der „Erwachsenen“! Dies soll „Jugend“ beteiligen, nicht nur am politischen Geschehen vor Ort, sondern auch einen Beitrag zu einer „jugendgerechten Gemeinde“ leisten und ist wertvoll zur Gestaltung des Demografischen Wandels.
Darum geht es auch um die zentralen Fragen, ob sich die Jugendlichen vor Ort „wohlfühlen“, ob ihnen „irgendetwas fehlt“ – was sie sich daher „wünschen“ und wie sie sich auch selbst mit einbringen können, ihre Themen, Wüsche und Ideen umzusetzen. Dafür bedarf es aber auch der Bereitschaft der „Erwachsenen vor Ort“, diese Wege mit zu gehen und „Räume für Jugendliche“ zuzulassen. Die Idee ist, können sich die Jugendlichen vor Ort mit einbringen, so steigert dies auch die Identifikation und Verantwortung und bindet sie auch an ihre jeweilige Gemeinde. Es kann sich also lohnen, den Jugendlichen nicht nur „Gehör“ zu schenken, sondern ihnen auch die Räume und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um sich mit ein zu bringen.
Jugendforum in Mogendorf
Beim Jugendforum in Mogendorf kamen 8 Jugendliche, zwischen 12 und 20 Jahren zusammen, um gemeinsam mit Benedict Hallerbach (Pädagogischer Leiter, VG Wirges) und der Ortsgemeindebürgermeisterin Nicole Hampel, ihre Themen, Wünsche und Ideen, methodisch und jugendgerecht darzustellen. Bei Snacks, Cola und Pizza, arbeiteten die Jugendlichen in einem „Kreis“ ihre Ideen aus, trugen sie zusammen, stellten diese sortiert der großen Gruppe vor und diskutierten diese reflektiert.
Hierzu gab es eine Menge relevanter und auch umsetzbare Themen, die sich die Jugendlichen vor Ort in Mogendorf wünschten oder als Angebot, z.B. durch eine „Jugendpflege“ der Verbandsgemeinde.
Es stellte sich heraus, dass sich alle Jugendlichen einen festen Raum wünschen, in dem sie sich regelmäßig treffen können, der so ausgestattet ist, dass sie dort ihren Interessen nachgehen können: Ein Jugendtreff! Dabei ist die Interessenslage recht vielseitig, vom gemeinsamen Kochen oder Backen, „Chillen und „Zocken“, „Kino“ vor Ort oder eine gute Musikanlage um zu „fetten“ Beats tanzen zu können. Hier möchten sich die Jugendlichen auch gerne beteiligen: Ob streichen oder räumen, sie möchten gerne mit anpacken!
Ebenso wichtig erscheint es den anwesenden Jugendlichen, dass sie bei Entscheidungen vor Ort, die sie betreffen, hervorhebend den Jugendraum, beteiligt werden, dass ihre Meinungen und Ideen gehört werden und unbedingt auch berücksichtigt werden. Sie wünschen sich, dass nicht „über sie hinweg“ entschieden wird, „was gut für sie sei“. Darüber hinaus wünschen sie sich Verlässlichkeit vor Ort, sie wollen sich auf Politik und Verwaltung verlassen können, insbesondere dann, werden Ihnen beispielsweise Versprechungen in Bezug auf den Jugendtreff „gemacht“. Hier berichten sie von Frustrationserfahrungen und Enttäuschungen, die bereits „einige“ Jugendliche haben abspringen lassen, die motiviert waren, sich zu engagieren. Diese gelte es zurückzugewinnen und die verbliebenen nicht zu demotivieren.
Die Jugendlichen äußern weitere Wünsche in Bezug auf die Organisation des Jugendtreffs, so sprechen sie von klaren Befugnissen, sprich Zuständigkeiten und Grenzen der Kraft für die Jugendarbeit, die den Jugendtreff auf geringfügiger Basis (pädagogisch) begleiten soll. Darüber hinaus sollte diese Kraft auch „gut Bescheid wissen“, über das „was so geht und was nicht geht“, also rechtlich und fachlich geschult sein. Transparenz und Offenheit sind – insbesondere für politische Prozesse – nicht nur für den Jugendtreff gewünscht, hier ging es aber beispielsweise um „Statusmeldungen“ zum Fortschritt der geplanten Neugestaltung des Jugendtreffs, an der sie sich auch gerne beteiligen wollen.
Herausragend war der Wusch nach zeitgemäßen und modernen Kommunikationswegen, insbesondere zu bekannten Plattformen im Bereich „social media“, hier sehen die Jugendlichen erheblichen Nachholbedarf in der Strukturbildung moderner Jugendarbeit, nicht nur in Mogendorf.
Unabhängig vom Thema des Jugendtreffs thematisierten die anwesenden Jugendlichen fehlende Angebote in Vereinen vor Ort zum Thema „Sportangebote für Jugendliche“, hier sei Vielfalt gefragt. Ein wichtiges Anliegen bezog sich auf das Angebot eines Kiosks, es gäbe hier eine Lücke in Bezug auf Einkaufsmöglichkeiten. „Feiermöglichkeiten“ wurden ebenfalls thematisiert, „wo können Jugendliche feiern“?
Hier war es ein großes Anliegen, sich selbst im Rahmen der „Kirmesjugend“ zu organisieren, um (wieder) „Beatpartys“ zu realisieren.
Spürbar war auch, im tiefgehenden Austausch vor Ort, der Wunsch nach „Nachhaltigkeit“, / Perspektive für sie als Jugendliche, dass Erwachsene „Räume öffnen“, „bereitstellen“ und sie dabei unterstützen, sich eben mit einzubringen, zu engagieren.
Hierzu bietet ein solches Jugendforum eine gute Möglichkeit an. Doch es gilt, auch hier am Ball zu bleiben, den Jugendlichen auch zu zeigen, dass sich etwas tut. Daher ist der Artikel bereits ein erstes Signal, das es weiter geht. Die Jugendlichen werden selbst auch noch einmal informiert und erhalten eine Auswertung. Es wird auch ein zweites Treffen geben, in selber Besetzung, um gezielt eine „Interessensgruppe“ für einen Jugendtreff oder weitere Themen zu initiieren. Bleiben wir also am Ball!
Anbei erhalten Sie einige Eindrücke eines gelungenen Abends. Für weitere Informationen steht Ihnen vor Ort Fr. Hampel und für die Verbandsgemeinde der Pädagogische Leiter gerne zur Verfügung!
Nicole Hampel, Bürgermeisterin der Ortsgemeinde Mogendorf, (0 26 23) 65 69
Benedict Hallerbach, Pädagogischer Leiter, (02602) 689 229.