Ortsansicht Helferskirchen

Ortsgemeinde Helferskirchen

2. Treffens des Arbeitskreises „Treffpunkte“

Datum: 24. November 2016, 19.00 bis ca. 21.30 Uhr

Beim ersten Treffen des Arbeitskreises wurden Wünsche, Ideen und erste Gedanken zur Umsetzung folgender 3 Treffpunkte gesammelt:

  • Grillhütte,
  • „Mehrnutzungshaus“ am Kastanienplatz im Niederdorf,
  • Kirmesplatz in der Ortsmitte.


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Für ein Mehrnutzungshaus sind noch weitere, umfangreiche Abklärungen erforderlich, sodass seit dem ersten Treffen noch keine konkreten Ergebnisse vorgestellt werden konnten.

Insbesondere die Machbarkeit eines Treffpunktes „Grillhütte“ wurde durch Recherchen und Abstimmungen weiter geprüft:

1. Die „Arbeitsgruppe Grillhütte“ hat dabei die Wünsche und konkreten Anforderungen an Raumausstattung formuliert und zu klärende Punkte benannt (siehe Anlage). Dazu hat sie u.a. die Grillhütte in Obersayn als mögliches Vorbild besichtigt und die dortigen Erfahrungen in das vorgestellte Papier einfließen lassen.

2. Sehr bemerkenswert war die klare Vorstellung, sich auch über einen Verein für die Belange des Ortes (Veranstaltungen zum Zweck der Mittelbeschaffung/Organisa-tion von Projekten) einzubringen.


3. Frau Marciniak-Mielke berichtete von Gesprächen u.a. bei der Kreisverwaltung (Abteilung Dorferneuerung, gleichzeitig LEADER-Geschäftsstelle) in Sachen „Förderung“. Demnach sind Gebäude als besondere Treffpunkte (Grillhütten wie z.B. in Obersayn oder Niederelbert) - wenn überhaupt - nur mit geringen Zuschüssen förderfähig. Evtl. ist ein anderer Ansatz möglich (siehe unten).

4. Herr Zellmer hat verschiedene Standorte auf ihre Machbarkeit (zu erwartende Konflikte, Erschließung) geprüft und Kosten von anderen Grillhütten recherchiert (siehe Anlage).

Nachdem rasch klar wurde, dass einfache Lösungen aus den Gründen „Kosten“, „Förderung“ und „geeigneter Ort“ nicht auf der Hand liegen, wurden sowohl verschiedene Varianten als auch der grundsätzliche Bedarf diskutiert.

Zweck einer Grillhütte
Die Arbeitsgruppe sieht eine Grillhütte als Angebot zur Stärkung von Helferskirchen im Wettbewerb mit anderen Gemeinden. Daher sollte eine Grillhütte möglichst komfortabel ausgestattet und für unterschiedliche Zielgruppen ausgelegt sein. Es wird weniger ein konkreter eigener Bedarf gesehen, sondern eine gute Akzeptanz im Ort für alle Einwohner und Nachbargemeinden (wie beliebte Bürgerhalle z.B in Quirnbach). Der Punkt „Grillhütte“ habe auf der Bürgerversammlung ja sehr hohe Zustimmung erfahren und sei daher von vielen als wünschenswert betrachten worden.

Standort
Die „Arbeitsgruppe Grillhütte“ favorisiert den alten Tanzplatz (Standort Nr. 1 der Aufstellung, siehe Anlage) im Wald östlich vom Sport-/Tennisplatz. Die Vorteile des Standorts liegen hier in seiner historischen Bedeutung, seiner Nähe zu bestehender Infrastruktur (am Sportplatz) und dem vermutlich geringen Lärmkonflikt. Hemmnisse sind seine Lage im FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat, wichtiges EU-Schutzgebiet) und im Wald (Brandschutz), Abwasser.
Eine Baugenehmigung einer Grillhütte am gewünschten Standort dürfte aus letztgenannten Gründen nach Einschätzung des Moderators (ohne Rücksprache mit den genehmigenden Stellen) unrealistisch sein.
Als alternativer Standort bietet sich die Fläche der ehemaligen Kläranlage westlich des Niederdorfs an. Die Fläche ist zwar noch im Besitz der Verbandsgemeinde (Kaufpreis sei 20.000 EUR), könnte jedoch (in großen Teilen) erworben werden. Alle Anschlüsse sind vorhanden, auch die Zuwegung ist gegeben. Ein Problem für die Nutzung des Grundstücks ist der verbliebene, sehr große Erstklärteich (Himmelteich) mit Steilufer und bestehende Bebauungseinschränkungen, sowie die abzureißende, belastete kleine Hütte. Naturschutz-fachlich und aus forstlicher Sicht wäre dieser Standort deutlich konfliktfreier, hier stellt ggfs. der Lärm – Belästigung für Bewohner Niederdorf? - eine besondere Herausforderung dar.



Kosten, Finanzierung und Förderung
Herr Zellmer stellte beispielhaft die Kosten von zwei gut ausgestattete Grillhütten (analog den Wünschen des 1. Treffens) in Masterhausen und Niederelbert vor (siehe Anlage). Sie lagen für die Bauten (ohne Einrichtung, ohne Außenanlagen) bei 324.000 EUR bzw. 205.000 EUR (letztere zzgl. Kanal, Wasser, Strom). Zu bedenken ist, dass die genannten Baukosten von z.T. mehr als 10 Jahre zurückliegenden Vorhaben stammen und/oder Bau-unternehmen vor Ort günstige Preise anbieten konnten.
Bei Kosten im Umfang weit über 200.000 EUR wird deutlich, dass eine Realisierung – wenn überhaupt – nur bei hohen Zuschüssen und einer gemischten Finanzierung gelingen kann. Die Ortsgemeinde ist finanziell auch nicht annähernd in der Lage, eine solche Investition oder auch nur einen hälftigen Anteil zu stemmen. Eine gemischte Finanzierung aus vielen verschiedenen Quellen scheint erforderlich, auf jeden Fall aber ist viel Eigenleistung notwendig.

Alternative?
Frau Marciniak-Mielke stellte klar, dass Helferskirchen unbedingt Impulse benötigt, Jugend zu fördern, zu halten, den Ort attraktiv zu gestalten - gerade mit Einbindung der Bürger - gemeinsame Aktionen gegen Leerstand. Daher ist es sehr positiv, wenn sich hier Mitstreiter mit gleicher Zielrichtung verbünden. Das Förderprogramm LEADER hilft bei der Finanzierung, wenn es nachhaltige, vernetzte Projekte sind.

Ein Ort der Zusammenkunft an der gewählten Stelle im Wald kann über ein anderes Projekt - mit einem besonderen Focus - vielleicht realisierbar werden.
Zu prüfen bleiben die Voraussetzungen zur Genehmigung der Naturschutzbehörde.
So wäre möglicherweise ein „Erlebnis- und Lernort Wald“ förderfähig. Ein besonderer Treffpunkt, mit Wirkung über die Ortsgrenzen hinaus.

Dieser könnte in Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern, die z.T. bereits im Vorfeld kontaktiert wurden und die Idee sehr positiv aufgenommen hatten (z.B. Berggartenschule, Forstverwaltung, KiTas Helferskirchen und Ötzingen, Grundschule Siershahn, Aktion Mensch, Vogelfreunde Westerwald, Stiftungen mit Naturschutzbezug etc.), realisiert werden.

Ein Lernort im Wald über den Wald = Anfassen und Begreifen.
Gerade für Kinder zum Mitmachen.

In einer ersten Einschätzung könnte ein Kooperationsprojekt mit pädagogischen, integrativen, naturschutzfachlichen und/oder forstlichen Zielen eine Förderung erhalten und damit die Realisierung selbst für Helferskirchen ermöglichen. Jetzt kommt es auf den Willen und das dörfliche Miteinander für eine Umsetzung an.

Ein „Lernort Wald“ z.B. mit pädagogischen Lern- und Erlebnisangeboten unterscheidet sich von einer Grillhütte in der bisher diskutierten Ausgestaltung/Ausstattung, birgt aber eine umfangreichere Nutzung tagsüber und kann darüber hinaus auch für private Feiern zur Verfügung stehen.
Alternative Förderprogramme wären das Programm „Dorferneuerung“ Rheinland-Pfalz und der Investitionsstock Rheinland-Pfalz („I-Stock“) allerdings mit jeweils deutlich niedrigeren Fördersätzen.
Die beiden anderen Treffpunkte („Haus am Kastanienplatz“ im Niederdorf und die Freian-lage in der Dorfmitte/Kirmesplatz) wurden bis zum nächsten Treffen des Arbeitskreises zurückgestellt.

Es wird noch einmal betont, dass das Interesse des Arbeitskreises darin besteht, beide Treffpunkte („Grillhütte“/Lernort Wald und „Haus am Kastanienplatz“) zu realisieren, wohl wissend, dass in beiden Fällen wegen des geringen finanziellen Spielraums der Gemeinde keine einfachen Lösungen auf der Hand liegen. Helferskirchen hat vor 40 Jahren mit viel Engagement Halle und Sportplatz Projekte geschaffen, die über Jahrzehnte der Bevölke-rung großen Nutzen gebracht haben.

Ausblick
Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe „Treffpunkte“ findet am 10.05.2017 um 19.00 Uhr an gleicher Stelle (Thekenraum) statt.


Erarbeitet: Stadt-Land-plus
Büro für Städtebau und Umweltplanung
i.A. Thomas Zellmer/mh
Dipl.-Geograf
Boppard-Buchholz, 01.12.2016


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